Veranstaltung: | Bezirkswahlprogramm 2016 |
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Antragsteller*in: | Vorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.04.2016, 23:49 |
10. Die Rummelsburger Bucht: Ein Beispiel für Lichtenbergs Herausforderungen
Text
Die Rummelsburger Bucht benötigt ein nachhaltiges und zukunftsweisendes
Entwicklungskonzept, welches die Bedürfnisse und Interessen der dort lebenden
Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen berücksichtigt. Es müssen jetzt die
richtigen Schritte unternommen werden, damit eines Tages wieder im See gebadet
werden kann. Dafür müssen alle Fakten ergebnisoffen auf den Tisch. Um alle
Interessen bei der zukünftigen Nutzung zu berücksichtigen, sollte der von uns
initiierte Runde Tisch konstruktiv fortgeführt werden.
Giftige Böden und belastetes Wasser? Wir tun was dagegen!
Von schadstoffbelasteten Böden darf in Lichtenberg keine Gefahr ausgehen, weder
im Tierpark noch im Rummelsburger See. Solange kein überzeugendes Konzept für
den kontaminierten Seeboden gefunden ist, sollten keine weiteren Stege gebaut
und große Fahrgastschiffe ganz vom See verbannt werden, denn sie wirbeln den
giftigen Seeboden immer wieder auf. Auf die Gefahren für badewillige Menschen
muss noch stärker hingewiesen werden.
Wir stehen dafür, Probleme vor Ort anzupacken und sie nicht an andere Stellen
auszulagern. Anfallendes Regenwasser im Baugebiet Ostkreuz sollte dort
versickern, wo es anfällt. Hierfür eignen sich beispielsweise begrünte Dächer
und Oberflächen oder Rigolen. Die von der Bezirksverwaltung vorgesehenen
Regenwasserrückhaltebecken erzeugen nur weitere Probleme. Die
Schadstoffeinträge, die vom Ruschegraben aus in den Rummelsburger See gelangen,
müssen abgestellt werden. Und das am besten dort, wo sie entstehen. Die Sport-
und Freizeitfläche Georg-Löwenstein-Straße darf nicht einer Regenwasser-
Reinigungsanlage zum Opfer fallen, für die nötige Reinigung müssen dezentrale
Möglichkeiten überprüft werden.
Neue Wohngebiete brauchen eine soziale und grüne Infrastruktur
Der Bau neuer Wohnungen in Lichtenberg kann nur mit der gleichzeitigen
Mitplanung von sozialer und grüner Infrastruktur erfolgreich gelingen. Neue
Schulgebäude, Kitas und Grünflächen müssen auch bei der Entwicklung des
Baugebietes Ostkreuz vorgesehen werden.
Die neuen Bauvorhaben in Lichtenberg dürfen nicht dazu führen, dass Menschen
verdrängt werden und letzte Freiräume dem schnellen Profit durch
Grundstücksverkäufe zum Opfer fallen. Überdimensionierte Bauplanungen wie das
sogenannte Wasserhaus am Ostkreuz sehen wir nicht zuletzt deshalb kritisch, weil
das voraussichtliche Verkehrsaufkommen der Besucher*innen vollkommen ungeklärt
ist.
Wir machen uns dafür stark, dass der Rummelsburger See endlich in Landeshand
gelangt. Die Situation – Bund als Eigentümer, Land als Verantwortlicher für die
Beseitigung der Altlasten – verkompliziert die Problemlage zusätzlich.
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